Freitag, 27. Dezember 2013

Auf geht´s!

Ein Geschenk des Himmels (oder der SAA :-)): Ein Extraflug nach Südafrika! Im Februar 2013 waren wir ja im Rahmen des Sabbaths in SA. Der Rückflug war für uns mit Hindernissen verbunden, das Flugzeug war überbukt und wir kamen nicht mit. Die Entschädigung durch die South African Airlines bestand dann in zwei Freiflügen hin und zurück nach Johannesburg - einzulösen innerhalb eines Jahres.
Das ist nun soweit! Zahlen mussten wir lediglich die Flughafengebühr...
Und deshalb verlassen wir morgen das zur Zeit etwas unwirtliche Deutschland und fliegen für drei Wochen in die warmen Gefilde von SA - Urlaub!
Sollten wir auf den verschiedenen Stationen unserer Zeit dort auch hier und da Internetzugang haben, werden wir auf diesem Wege von uns hören lassen. Ansonsten hinterher ab Ende Januar! :-)
Allen einen guten und interessanten oder was-auch-immer-ihr-euch-wünscht Jahreswechsel!

Samstag, 13. April 2013

Sabbat-Zeit beendet!

Den 2. Teil verbrachten wir in Kapstadt.

Hier ist der gesamte Bericht als PDF

Im März flogen wir spontan :-) in die USA. Auch hierüber gibt es einen Bericht
als PDF.

Montag, 4. März 2013

Linus ist da!

Am Sonntag, den 3. März 2013  morgens um 8.50 h wird Linus Jona, der Dritte im Bunde von Paul und Josua, als Sohn von Christian und Romina geboren!!!
Das hat er fein gemacht, der Kleine! Er hat gut einen der vier Tage abgepasst, an denen die Weltreisenden Großeltern gerade mal in Mülheim vorbei schauen... :-)
Er ist gesund, 53 cm groß und 3530 g schwer.


Südafrika Teil 2 - Kapstadt


Montag, 18.2.
Flug nach Kapstadt 
In Kapstadt sind wir gegen 12 Uhr, kommen schnell an unseren Mietwagen und machen uns auf zu einem vorgebuchten Gästehaus, das von OM-Leuten geleitet wird. Außer uns ist hier gleichzeitig mit uns eine junge Frau aus Connecticut/USA untergebracht, die in Mosambique arbeitet und zur Zeit ihre Aufenthaltsgenehmigung verlängern muss. 
Wir können das ganze Haus nutzen, weil es ein Selbstversorgerhaus ist. Können also draußen sitzen, im großzügigen Wohnzimmer – was immer wir wollen.

Nachdem wir unsere Einweisung bekommen haben, ziehen wir noch einmal los, um Essen einzukaufen. Danach hängen wir im Gästehaus ab :-) 

Dienstag, 19.2.
Die Betten hier sind super! Wir haben ein „Kingsizedbed“ – also wirklich Platz.
Mir geht es nicht, gut, die Grippe oder was auch immer hat mich fest im Griff.
Im Prinzip hocken wir deshalb den ganzen Tag im Gästehaus herum, machen uns dann aber abends doch auf in die City, um was zu essen. Außerdem möchte Ekkehart gerne mal ins Internet. Beides finden wir an der Long Street bei einem Mexikaner.
Schade, ich schmecke mittlerweile überhaupt nichts mehr. Nicht mal, ob etwas salzig oder süß ist...
Abends noch ein Gläschen Wein – in dieser Nacht schwitze ich wie Sau. Vielleicht ist das endlich der Durchbruch zur Besserung?

Mittwoch, 20. 2.
Um 7 Uhr bin ich so nass, dass ich erst mal dusche und mich neu anziehe. Wir frühstücken etwas – danach gehe ich wieder ins Bett und schlafe noch ne Runde.
Die Hauseltern haben inzwischen Besuch bekommen und Ekkehart erzählt, dass es sich um einen schwarzen Pastor mit seiner Schweizerfrau handelt. Sie könnten uns sicher eine Führung in den Townships anbieten, in denen er arbeitet. Das hört sich interessant an. Zunächst gehen wir davon aus, dass diese Führung dann heute wäre.  Doch als das Paar da ist, erklären sie uns, dass Freitag der bessere tag für eine Führung wäre. Ab 11 Uhr sollen wir uns bereit halten..
Auch gut. Aber: Jetzt hab ich mich schon „richtig“ angezogen, jetzt könnte man vielleicht auch was Kurzes machen. Christina, die junge Amerikanerin, sagt was von Shopping. Sie ist aber unmotorisiert, und so nehmen wir sie mit in ein Shopping-Center hier in der Nähe.
Dort treiben wir uns 2 Stunden rum und fahren anschließend noch in die City zur Longstreet, um Mittag zu essen. Mittlerweile bin ich schon echt alle. Das Essen schaffe ich nicht, aber das macht nix, wir haben es in einer Box bekommen und können es mitnehmen.
Zurück sind wir nach 14 Uhr.
Ich geh erstmal wieder in die Waagerechte für einen Powernap. Für heute ist es auch genug Action, mehr geht nicht...

Donnerstag, 21.2.
Unser heutiger Plan ist ein Tagesausflug zum Kap der Guten Hoffnung. Ich huste immer noch wie verrückt, vielleicht tut mir die Seeluftgut. Außerdem brauchen wir noch ein paar Dinge aus der Apotheke...
Wir fragen Christina, ob sie Lust hat mitzukommen. Ja, hat sie. Und sie ist spontan bereit, ihre Sachen zu packen, sich etwas zu essen zu machen – los geht´s.
Wir lassen uns Zeit für die schöne Strecke am Meer, hinunter zum Kap. Immer wieder mal steigen wir aus – hier gibt’s zum Beispiel einen Abschnitt, in dem sich viele Pinguine aufhalten. Auch am Kap selber fahren wir unterschiedliche Stellen an, was wir vor 2 Jahren nicht getan haben.
Von heir aus schreiben wir auch unsere Geburtstags-SMS an Tanja...
Es wird ein schöner, wenn auch sehr sonniger Tag. Die Mittagszeit verbringe ich schlafend im Auto, während Ekkehart und Christina sich draußen einen Sonnenbrand holen...
Wir beschließen den Tag mit einem Essen gehen. Haben zunächst was auf unserem Rückweg gesucht, aber nicht gefunden, und landen schließlich zu guter Letzt an der Waterfront in Kapstadt.
Gegen 21 Uhr sind wir zurück. Ich bin völlig erledigt. Wir finden auf unserer Türklinge ein Antibiotikum für mich. Das hat André, unser Gastgeber, besorgt, und ich nehme es nun brav ein. Hoffentlich bringt das die ersehnte Besserung!

Freitag, 22.2.
Tendenz: Besserung. Ich will es jedenfalls glauben.
Auf dem Plan steht heute eine Führung durch ein riesiges township (Geschätzte EW-Zahl: 2 Mio.) von Kapstadt. Zypriano heißt der schwarze Pastor, der uns das Gebiet zeigen will. Wir fahren mit unserem Wagen, als er kurz nach 11 Uhr eintrifft. Christina ist wieder mit von der Partie.
Die Tour wird länger, als anfänglich angekündigt. Zypriano zeigt uns zunächst die Ausmaße des Township Khayelitscha, in dem wir mit dem Auto daran vorbei fahren. Er erzählt, das er selber hier 10 Jahre seines Lebens gewohnt hat, es ein stück Heimat für ihn geworden ist. Er erklärt uns die Unterschiedlichen bereiche dieses Township. Die niedrigste Ebene sind die „Tschaks“; das sind winzige Wellblechbauten, deren Wände noch nicht einmal richtig miteinander verankert sind. Davon steht eines neben dem anderen. Toiletten gibt es in den Tschaks nicht. Man hat dann Klohäuschen aufgestellt, doch viele haben Angst in diese Klohäuschen zu gehen, denn dort geschehen Überfälle und Morde. So gehen die Bewohner der Tschaks lieber auf das Land hinter der Mauer, die den township-Bereich abgrenzt – das ist meistens der breite streifen zwischen Township und Schnellstraße. Und wie zum beweis weist Zypriano auf eine Person, die dort mit heruntergelassenen Hosen hockt...
Dort gibt es Gassen, in die man nicht hineingehen sollte, wenn man dort nichts zu suchen hat, erzählt er.
Dann leitet er uns durch verschiedene Straßen des Township; es sind die Straßen durch die etwas besseren Wohngegenden, in denen kleine Einraumhäuser stehen, auch extrem simpel, doch hier hat jedes Haus immer wieder auch seine eigene Toilette, und wenn es in Form einer Toilettenzelle ist, die der Eigentümer abschließen kann. Die Häuser sind meist farbig angemalt.
Im Township gibt es alles, was man braucht und haben will. Es gibt Märkte, Stände, kleinere Shops. Neuerdins gibt es am Rande des Township ein großes neues Einkaufszentrum, eine Shopping Mall, was eine echte Errungenschaft ist.

Er zeigt uns Häuser von Verwandten, sein eigenes, ehemaliges Haus, wir fahren zu seiner 66-jährigen Mutter. Sie versorgt über das Jugendamt vier jüngere Kinder, die noch zur Schule gehen und die ihr so ins Haus geschneit sind; Kinder, die missbraucht wurden und aus ihren Familien wegmussten- sie bietet ihnen ein neues Zuhause. Auch sie wohnt natürlich im Township. Doch ihr Haus verfügt bereits über mehr als einen Raum; sie hat eine Wohnküche, ein Wohnzimmer, ein Kinderzimmer für 2 Kinder und ein Schlafzimmer, in dem ebenfalls zwei Kinder mitschlafen. Die Fenster sind größtenteils nicht zu öffnen, wohl auch aus Sicherheitsgründen.
Die Mutter sorgt dafür, dass die Kinder zur Schule gehen und lernen. Sie lebt wohl von dem kleinen einkommen, dass sie für sich und die Kinder für diesen Dienst bekommt.

Zypriano zeigt und auch seine Kirche. Das Gemeindehaus scheint sehr improvisiert zu sein, in dieser Gegend gibt es auch andere Kirchengebäude...
Doch er ist zuversichtlich, dass sich die Träume der Gemeinde für ein besseres und größeres Gebäude auf ihrem Gelände bald verwirklichen lassen.

Es wird ein interessanter und informativer Mittag. Gegen 16 Uhr sind wir erst wieder zu Hause.

Zum Abend, genauer gesagt zum Sonnenuntergang fahren Ekkehart und ich zur Sunset Beach, schauen uns dort ein wenig um, sehen den Sonnenuntergang über dem Meer und essen im Ocean Basket – wie immer gut und preisgünstig.

Samstag, 23.2.
Das Penicillin scheint zu wirken. Diese Nacht war besser, ich fühle mich morgens ausgeruhter.
So beschließen wir spontan, Robbin Island anzupeilen. Wir wissen gar nicht, ob das geht, wollen es aber einfach probieren. Christina kommt mit.
Wir sind um 9.40 h an der Fahrkartenausgabe für die Fähre. Um 12 Uhr würde das nächste Schiff fahren. Okay, das ist noch ne Zeit, aber wir machen das.
Bis dahin trudeln wir noch ein wenig durch die Waterkant-Shops. Doch ich merke, wie mich das ganz schön anstrengt, und so setzen wir uns schließlich irgendwo hin, bis die Abfahrtszeit gekommen ist.
Die Überfahr t mit der Fähre dauert ein halbe Stunde. Die Fähre ist voll, es ist wie eine einzige große buntgemischte Reisegruppe.
Denn am Ziel angekommen, bekommen wir einen Reiseleiter, der mit uns in einen der drei Busse steigt und der uns nun in die Geschichte von Robbin Island einführt.
Die Bustour über die Insel ist interessant und informativ. Der zweite Teil der Tour besteht in einem Aufenthalt im Gefängnis, wo dann ein anderer Reiseleiter die Führung übernimmt. Er ist ein ehemaliger Gefangener und kann interessant aus eigenem Erleben erzählen. Wir werden durch die verschiedenen Zellen, sowohl Gruppen-wie ach Einzelzellen geführt. Er berichtet von den Anfängen des Gefängnisses, als jeder Gefangene nur eine dünne Matte und fünf Decken zur Verfügung bekam – sonst nichts. Bettgestelle gab es erst seit 1990.
Auch mit Nelson Mandela wurde hier keine Ausnahme gemacht. Er war in einer Einzelzelle untergebracht, die vielleicht 2 X 2 m maß – wenn überhaupt.

Nach dem Gefängnis hat die Gruppe noch eine halbe Stunde Zeit, um sich auf eigene Faust auf der Insel umzusehen, bevor das Fährschiff die Rückfahrt antritt.

Gegen 16.00 Uhr sind wir wieder an der Waterfront von Cape Town.
Mir ist eigentlich nach Zurückfahren, doch „man“ muss ja auch mal was essen, und so fahren wir in die Longstreet zum Indien Schnellimbiss, der eine große Auswahl der verschiedensten Dinge hat.
Dann zurück.

Sonntag, 24.2.
Meine Nächte sind nicht die besten, immer wieder Hustenanfälle, die nicht enden wollen, dann irgendwann Erschöpfungsschlaf...
Heute wollen wir zwei Gottesdienste ausprobieren. Am Morgen geht es zu 10 Uhr zu „Hillsong“, einer Megagemeinde in Milnerton; den Nachmittag relaxen wir im OM-Gästehaus, und abends um 18 Uhr besuchen wir „His People“ – ebenfalls in Milnerton.
Auch dieses soll eine Megagemeinde sein, doch der Abendgottesdienst ist eher spärlich besucht, erinnert stark an unsere eigenen Jugendgottesdienste, informell, nicht alles klappt, aber fröhlich und laut J.
Der Hillsong-Gottesdienst am Morgen war allerdings schon recht voll, groß, gute Musik...Hier kaufen wir uns unsere Konzertkarten für Dienstag. Nur 15 Euro! Dafür würden wir in Deutschland kein Hillsong-Konzert bekommen!

Es wird spät, da wir nach „His People“ noch essen gehen...

Montag, 25.2.
Wir nehmen Christina mit in die City und frühstücken dort gemeinsam. Dann setzen wir sie hier ab, sie muss ihre Aufenthaltsgenehmigung für Mosambique erneuern...
Und wir machen uns auf zur Wine-Route! Das geht zunächst einmal Richtung Stellenbosch. Stellenbosch ist ein nettes kleines Städtchen, dass mehr an eine holländische kleine Stadt erinnert als an einen Ort in Afrika. Hier ist nicht mehr Afrika, hier ist alles weiß und westeuropäisch...
Wir machen einen kleinen Stadtbummel durch die Shops –nice, aber nicht afrikanisch!
Danach suchen wir ein Winetasting auf. Es ist mittags, wir bestellen uns eine Käseplatte dazu und testen schließlich 3 Weine, (wir hätten mehr testen könne, aber man muss ja noch fahren und es ist noch früh), und kaufen dann den, der uns am besten geschmeckt hat.
Ein bisschen duselig fahren wir weiter Richtung Franchhoeck, ein wohl eher französisch geprägter Ort, doch er sieht ebenfalls sehr holländisch aus.
Hier in der Nähe gehen wir in ein Restaurant – luxuriös! Die Mahlzeit ist übersichtlich und teuer, jedenfalls für das, was man dafür bekommt. Auch hier gibt es nochmal ein Glas Wein – und das mitten am Tag!
Danach können wir nur noch mit einem Mittagspäuschen im Schatten eines Baumes den Tag fortsetzen...

Von Franchhoeck aus geht es über ein paar Pässe hinunter ans Meer Richtung Hermanus.
Bei Kleinmond machen wir ne Strandpause und essen eine „Fischplatter for Two“ für 150 Rand (= 12,50 € Gesamtkosten!); sie haben hier gerade begonnen, die Bürgersteige hochzuklappen, die Restaurants haben bereits fast alle geschlossen, bis auf ein schönes Strandrestaurant, das wir dann aber nicht nehmen, weil die gleiche Fischplatte dort 100 Rand mehr gekostet hätte. So besuchen wir den „Take away“ gegenüber. Auch dieser Laden will gerade schließen, so das unsere Fischplatte in zwei Boxen verteilt wird und wir uns draußen hinsetzen, während das kleine Familienunternehmen schließt.  Gut, dass wir die Boxen haben, denn die Mahlzeit ist beim besten Willen nicht zu schaffen!
Anschließend fahren wir die schöne Route am Meer zurück Richtung Cape Town – im Sonnenuntergang, in dem die Robben im Meer zu spielen beginnen...

Dienstag, 26.2.
Heute wollen wir nach Stanford. Im Grunde hätten wir die Touren verbinden sollen, denn nun fahren wir nochmal viele Kilometer in die gleiche Richtung wie gestern.
Diesmal schaffen wir erst mal eine Menge Kilometer weg und nehmen dann ein spätes Frühstück in Hermanus. Hier haben wir endlich mal wieder nach langer Zeit einen Internetzugang, wenn auch einen sehr lahmen. Doch wir brauchen für unsere Rückfahrt noch einen Mietwagen von Frankfurt aus, und Emails müssten ja auch mal wieder gecheckt werden...
Die zweite Tageshälfte verbringen wir in Stanford, einem wirklich kleinen Nest. Wir lassen uns hier Zeit. Aber auch dieser Ort ist eher westeuropäisch geprägt, wenig afrikanische Elemente, die Preise eher etwas teurer.
In dem einzigen offenen Restaurant am Ort essen wir eine auch wieder eher übersichtliche Mittagsmahlzeit, erschwinglich, aber wenig Masse. Hier gibt es lustigerweise einen freien Internetzugang – haben wir sonst nirgends in SA erlebt – den wir nun gleich nochmal nutzen, um mit der Welt in Kontakt zu treten.
Da noch ein wenig Zeit ist, fahren wir danach noch an einen schönen Strandabschnitt, um auf die Wellen zu schauen. Wir haben eine Decke dabei. Ekkehart wandert immer näher ans Wasser, was ich versuche auszubremsen, denn die Wellen kommen am Strand ganz schön hoch. Wir einigen uns auf eine Stelle, die anscheinend seit Stunden kein Wasser mehr gesehen hat, denn sie ist knochentrocken mit weißem Sand. Hier wird gelagert. Doch ganz geheuer ist es mir hier nicht. Die Wellen kommen doch recht hoch hinauf an den Strand, eine dann bis 50 cm vor unsere Füße. Ekkehart errichtet um uns herum einen kleinen Wall, der das Wasser zurückhalten soll, falls es dann doch etwas höher schwappen sollte. Und er verspricht mir, mich zu retten, falls doch mal ne stärkere Welle käme... So weit so gut. Wir träumen so vor uns hin, ich spiele mit dem Fotoapparat – bis er plötzlich sagt: Jetzt sind wir fällig! Bevor ich richtig verstanden habe, was er meint, sehe ich eine riesige Wassermasse auf uns zurollen, springe auf, er auch, wir schnappen, was wir schnappen können, um es vor dem Wasser zu retten – bis ich mich umdrehe und sehe, dass mein Kleid im Wasser schwimmt! Ich ziehe es so schnell es geht heraus – zu spät! Es ist klitschnass!
Da stehe ich nun in Top und schwarzem Slip – dieses nasse Kleid werde ich sicher nicht anziehen! Nun, wir müssen eh weiter, um rechtzeitig in Cape Town zu sein, weil es heute ja noch zum Hillsong-Konzert gehen soll. So wickel ich mir meinen Schal um die Hüften und hoffe, es sieht nicht zu albern aus.
Ekkehart sagt noch: „Na, für ein ordentliches Kleid hat die Urlaubskasse anscheinend nicht gereicht!“ Dann steigen wir ins Auto.
Wir müssen noch ein paar Sachen für das Frühstück morgen einkaufen. Ja, aber so mit Wickelschal werde ich bestimmt nicht ins Einkaufszentrum gehen.
Also hänge ich irgendwann mein Kleid aus dem Fester und lasse es wie eine Fahne hinter uns her wehen. Muss lustig ausgesehen haben. Aber es trocknet wenigstens auf diese Weise im Fahrtwind und in der Sonne.

Wir sind zurück - duschen und umziehen, Christina einsacken und los in die Hallen von „His People“ zum Konzert. Vor Ort: Unglaublich! Die Parkplätze aller umliegenden Shops sind bereits voll besetzt, wir schummeln uns auch noch irgendwo rein – hier ist der Bär los, die Schlange vor dem Eingang unüberschaubar... Ich erkläre Christina, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Ekkehart sich in diese Schlange anstellt und schön wartet. Und tatsächlich: Er hat sich einen kurzen Überblick verschafft und steuert Richtung Halleneingang; dort hat sich auch in der Gegenrichtung eine Schlange gebildet, die aber bei weitem nicht so unendlich lag ist! Das ließe sich aushalten, meint er, und so haben wir dann in dieser Schlange auch keine lange Wartezeit, sondern sind bald drin.
Hier dasselbe: die Halle ist rappelvoll. Wie sollen hier überhaupt noch die Massen reingehen, die noch vor der Tür stehen? Wir finden dann letztlaich auch nur einen Platz in einer der letzten Reihen, weil wir gerne mittig sitzen möchten.

Das Konzert ist grandios!
Keine Ahnung, wann wir das letzte mal in so einem Konzert gewesen sind! Es wird spät, wir sind erst um 22.20 h wieder im Quartier. Aber es hat sich gelohnt!

Mittwoch, 27.2.
Unser letzter ganzer Tag in Kapstadt!
Wir lassen es ruhig angehen. Angedacht war heute der Tafelberg. Doch das ist ja immer total vom Wetter abhängig. Als ich morgens aus dem Fenster sehe, ist der Himmel zugezogen. Nun gut, das kann sich ändern. Also frühstücken wir erst mal in aller Ruhe.
Ja, die Wolken reißen auf, von hier aus können wir allerdings nicht beurteilen, ob eine Tafelbergtour Sinn machen würde. Wir fragen Christina, ob sie auf Risiko mitkommen würde, wobei es sein könnte, dass aus der Tour nichts wird. Ja, sie kommt mit. So ziehen wir gegen 11 Uhr los. Der Tafelberg ist immer wieder zwischendurch gut zu sehen, dann verschwindet er wieder komplett in den Wolken. Wir fahren dennoch erst einmal in die Richtung, biegen dann allerdings auf den „Signal“ rechts neben dem Tafelberg ab.
Wir sind hier bereits ein paarmal gewesen. Die Aussicht von hier über Kapstadt ist ähnlich gut, es ist halt nur nicht der Tafelberg.
Oben angekommen, ziehen auch hier immer wieder Wolken über den Berg hinweg. Sie kommen vom Meer bzw. bilden sich irgendwie direkt aus dem Wasser, schienen aus dem Wasser aufzusteigen. Ein interessantes Bild!
Wir fragen den anwesenden Zuständigen für diesen Platz, was er von der Wetterlage heute hält. Und r sagt, das wird heute nichts mehr. Den Tafelberg würde er heute nicht machen, dort würde wie hier auch sicher immer wieder die Sicht aufreißen und etwas zu sehen sein, doch dann würden sofort wieder dichte Wolken da sein. Er empfiehlt den morgigen Tag.
So bleiben wir ein bisschen auf dem „Signal,“ beobachten die Wolken, wie sie ziehen, verschwinden und plötzlich wieder aus dem Wasser aufsteigen – ein ganz interessantes Phänomen!

Später fahren wir runter zur Longstreet, essen bei „unserem“  Internet-Café mexikanisch u.a., danach geht’s zur Waterfront, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und unser Abendessen zu besorgen.

Dann geht’s zurück in unser Gästehaus.
Der Wind hat stark zugenommen; die Sonne scheint zwar, aber der Wind kühlt die Luft doch ziemlich ab.  Eigentlich wollte ich so gerne noch in den Pool, nachdem es mir an den heißen Tagen nicht so gut ging...doch nun ist es mir zu kalt! Das Poolwasser ist ja auch nicht angewärmt, also lassen wir das...

Schön, dass wir unseren letzten Abend hier verbringen. Wir werden uns dann noch den schönen Weißwein einverleiben, den wir bei unserer Weinprobe erstanden haben...

Donnerstag, 28.2.
Rückfahrttag!
Unser Flugzeug (mango – Airlines) von Kapstadt nach Johannesburg geht gegen 12 Uhr. Wir brauchen also nicht zu hetzten. Wir müssen dann allerdings in Johannesburg wieder auschecken, um dann gegen Abend mit der Southafrica-Airlines in einem Nachtflug nach Deutschland zu fliegen....

Sonntag, 17. Februar 2013

Südafrika, 1. Teil im Raum Johannesburg

6.2. - 17. 2. 
Seit dem 6.2. 2013 sind wir in Südafrika. Wir haben ja bereits in 2010 schon einmal einen 10 oder 14-tägigen Aufenthalt hier gehabt und wollen einfach noch ein paar Dinge vertiefen, zumindest was die Gemeinden hier betrifft. Anlass ist ja nach wie vor Ekkeharts Sabbathzeit, die er für Stille, Nachdenken, aber auch Inspiration durch Gemeindebesuche gerade auch im Auslandgewinnen möchte nach dem Motto: Was können wir von anderen lernen?

Wir haben die Zeit hier mit einigen Tagen der Stille im Busch begonnen, ganz am Rande des Kurgerparks im Nordosten des Landes, in einer netten Lodge, für uns erschwinglich, die von einer Deutschen und ihrem südafrikanischen Ehemann geleitet wird. Da wir die einzigen gÄste waren, war es eine nette, familiäre Zeit mit viel Privilegien für uns, da wir uns über all auf dem Grundstück hinbewegen konnten, was nicht gegangen wäre, wenn die Unterkünfte voller Gäste gewesen wären.

Das erste Wochenende vom 8.-10. fuhren wir dann mit unserem Leihwagen nach Johannesburg, wo wir an verschiednen Gottesdiensten teilnahmen.
Auszug aus meinem persönlichen Tagebuch:

Der ersteGottesdienstbesuch ist bereits am Freitagabend.
Wir sind spät dran, und als wir ankommen, hat der „special guest“ bereits begonnen zu sprechen. Also die worshiptime ist schon vorbei. Das Gebäude ist rappelvoll, alle Menschen sind schwarz, nur wir sind weiß. Später sehen wir durch die Kameraführung, dass vorne in der ersten Reihe noch eine Handvoll weißer Personen sitzt...
Wir haben diese Kirche ja schon einmal vor 2 Jahren erlebt und sind wieder gekommen, weil wir – auch durch die fundierte Predigt – ganz angetan waren. Doch dieses Mal predigt gar nicht der Hauptpastor Mosa, sondern ein Gast, Dag Heward-Mills. Er sagt zwar viele durchaus richtige Dinge, doch die Art und Weise, wie er sein Publikum manipuliert (Lautstärke, kleine Theaterstückchen u.ä.) ist nicht unser Ding. Sein Thema ist: „obidience – now“. Die Predigt ist sehr druckvoll, wenn auch mit vielen vielen Scherzeinlagen, das Publikum geht mit. Außerdem scheint es einen Ritus zu geben, nach dem einige seiner Sätze („What a shock!“) von allen wiederholt werden. Das ginge ja alles noch, aber richtig peinlich wird der Kollektenaufruf. Er wedelt mit Briefumschlägen herum, die man sich vorne abholen soll, um dort 1000 Rand hinein zu tun – wenn nicht heute, dann morgen. Das läuft fast wie bei einer Versteigerung. Viele rennen nach vorne und holen sich so einen Umschlag , der vorher mit annointing oil eingesalbt worden ist, sehr spontan, nichts ist abgesprochen, Umschläge müssen erst besorgt werden, vom Öl wustte auch niemand was – super, haben alle gesehen, wer es war und bereit ist, so viel zu opfern? Na, und dann geht der Preis runter auf 500 Rand, als niemand mehr kommt: Wer opfert 500 Rand? Jetzt kommen schon mehr Leute. Ja, und dann ermahnt er natürlich noch die Leute, die sich für 1000 Rand entschieden haben, dass es nicht ginge, dass sie nun auf 500 Rand runtergehen mit ihrer Spende. Ein dritter Aufruf für 200 Rand folgt, und ein letzter für irgendwas, jedenfalls noch weniger. Am Schluss erfolgt ein Bekehrungsaufruf – der Gottesdienst wird immer länger. Wir gehen dann schon mal J
Am Samstagabend folgt der nächste Gottesdienst um 17.30 h in der Rivers Church in Sandton, Johannesburg.
Auch das ist eine Mega-Gemeinde, obwohl gebäudemäßig nicht so groß wie GBC in Soweto, so doch mit 5 Gottesdiensten am Wochenende echt hoch frequentiert.
Das Auditorium hat ca. 1000 Plätze. Die Rivers Church ist schwarz-weiß gemischt, die Altersstruktur etwa zwischen 25 und 50 Jahren, es gibt auch eine Reihe jüngerer und einige Ältere. Eine echte Multimedia-Church! Drei riesige Leinwände an der Vorderseite, auf der Bühne unzählige in den Boden eingelassene Screens, Bildschirme, Disco-Licht, schwarzer Hintergrund, keine Fenster im Auditorium, kein Kreuz, keine Deko, keine christlichen Symbole. Der Außenbereich ist super ansprechend mit mehreren Möglichkeiten, sich einen Snack zu kaufen, Kaffee zu trinken, auch vor dem Gottesdienst, schöne Sitzgelegenheiten, freies WiFi.. Das wird auch während des Gottesdienstes benutzt. Die Besucher werden aufgefordert, das Predigtkonzept via iPad mit zu verfolgen. Dort gäbe es auch einige Lückentexte auszufüllen, die die Kernsätze der Predigt bilden. Wer kein iPad hat, findet an seinem Sitz das Gleiche auf Papier und kann sich gleich seine Notizen machen.
Ablauf: ca 15 Minuten Lobpreis, Begrüßung und Gebet aus dem Lobpreisteam heraus, leine weitere „Moderation“; Infos für die Woche gleich am Anfang, in guten PPs auf den Screens, zwei, drei besondere Sachen mündlich von einem Mitarbeiter; Kollekte nach dem Lobpreis, kein Lied dazu, sondern während dessen laufen auf den Screens Infos zur Kollekte; diese Ansage macht einer der Pastoren; Während der ganzen Zeit bleiben die Musiker auf der Bühne, es gibt kein Hin-und Her. Teilweise werden die Wortbeiträge mit leiser Musik untermalt, es fällt einem kaum auf, dass die Musik eigentlich nie aufhört.
Das Gebet leitet der diensthabende Pastor, spricht einzelnen Leuten von der Bühne aus etwas zu...Die Gebetszeit beginnt mit drei schriftlich eingereichten Zeugnissen, die von einer Mitarbeiterin verlesen werden. Dort berichten Menschen (ohne Namensnennung) von Gebetserhörungen, die sie erlebt haben – eher Alltägliches, doch sehr mutmachend. Es sind Zeugnisse des Dankes für das, was Gott bei ihnen getan hat. So wird das Gebet eingeleitet, dann erfolgt Fürbitte für verschiedene Anliegen etc.
Screens: Die drei Screens werden unterschiedlich gebraucht. Meistens ist das gesamte Bühnengeschehen einsehbar, während die Texte der Lieder nur zeilenweise über dieses Geschehen eingeblendet werden. Das holt die Band und ihre Ausdruckskraft näher zu den Gottesdienstbesuchern heran. Während der Predigt wird der mittlere Screen für Texte und Fotos benutzt, während die beiden äußeren weiterhin das Bühnengeschehen – den Redner – zeigen.
Predigt: Scheint gut vorbereitet zu sein; denn es gibt einen ausgelegten Handzettel, und man kann während des Gottesdienstes das Gleiche, was auf dem Handzettel steht, mit seinem iPad oder Smartphone im Internet verfolgen (freier WiFi-Zugang!)

Inhaltlich, geistlich scheint uns diese Gemeinde sehr nahe zu sein; doch technisch befinden wir uns in Mülheim noch im Steinzeitalter!
Also ein Gottesdienst,  von dem man manches lernen kann, finden wir!

Sonntagmorgen: Jetzt ist noch einmal die Grace Bible Church dran - wo wir schon mal hier sind. Zweite Chance!

der Gottesdienst geht schon um 9 Uhr los. Naja, denken wir, die machen sowieso vorher eine endlos lange Einleitung. Es ist außerdem der 2. Gottesdienst, der erste fängt schon um 7 Uhr an. Doch dann stellt sich heraus, dass eine der students unserer Quartiersmami Jane heute das erste Mal auch zur Grace Bible Church gehen möchte, sie ist von einer Freundin eingeladen worden; ob sie mit uns mitfahren könnte. Klar, können wir ja machen. Nun machen wir doch schneller, packen, noch ein Foto mit Mama Jane – dann rein ins Auto.
Auf dem riesigen Parkplatz der GBC ist der Bär los. Keine Ahnung, wie man hier einen Parkplatz findet! Da stehen ja noch alle Autos vom ersten Gottesdienst. Ich steige mit dem Mädel schon mal aus. Und begleite sie, weil sie sich hier nicht auskennt, erst mal zum Haupteingang, wo sie ihre Freundin treffen möchte, während Ekkehart einen Parkplatz suchen. Aber die Afrikaner sind ja irgendwie Meister darin, in dem Chaos Ruhe zu bewahren du alles so zu lenken, dass man das Gefühl hat, sie hätten den Überblick. Haben sie vielleicht ja auch, denn es funktioniert. Er hat schnell einen Parkplatz. Jetzt brauchen wir noch einen Sitzplatz. Das Mädel setzt sich ab, sucht ihre Freundin.
Die Church ist voll! Aber – wo ist das Problem? Es gibt einen fließenden Übergang vom ersten zum zweiten Gottesdienst, während die ganze Zeit auf der Bühne Lobpreis auf afrikanisch gemacht wird.
Besonders begrüßt werden dann beim offiziellen Start des Gottesdienstes ein ganze Menge auswärtiger Gäste, die zu diesem besonderen Gottesdienst gekommen sind, einmal sicher, um den Power-Prediger zu hören, andererseits aber auch, um die Einsetzung von Pastor Mosa zum Bischof zu celebrieren. Das soll wohl  nachmittags stattfinden.
Ansonsten wie gehabt: Bishop Dan predigt wieder, diesmal zum Thema „demons“. Eine Steigerung seiner Predigt vom Freitagabend! Denn dieses Thema ist eh brisant, und er hatte anscheinend nicht vor, besonders sensibel damit umzugehen. Jedes Fehlverhalten und jeder falsche Gedanke identifizierte er als einen Dämon, der den Menschen auf die andere Seite ziehen will. Seine Beispiele waren teilweise echt absurd, doch das Publikum nahm ihm nichts übel, sondern ging mit, lachte sich halb schlapp und wiederholte seine Standardsätze.  Sein beliebtestes Beispiel schien der gesamte Bereich Sex zu sein. Hier fand er immer neue Möglichkeiten, die – hätte er sie einfach nur benannt, ja gar nicht verkehrt gewesen wären, doch er kostete das jeweilige Beispiel aus, beschreib bis ins Detail Frauenkörper und regte damit mehr die Fantasie an als es ohne seine darstellerischen Künste geschehen wäre.
Faszinierend wirkte auf uns nur, dass die Leute insgesamt so mitgingen.
Nach 2einhalb Stunden war der Gottesdienst vorbei, nicht ohne den üblichen Kollektenaufruf...

Am frühen Abend wollen wir in der Rhema-Church sein, einer weiteren Mega-Gemeinde.

Rhema-Megachurch im Westen Johannesburgs.
Also, sie war wirklich schwer zu finden. Google hatte die falschen Angaben gemacht, und ausgeschildert war nichts, obwohl wir ganz in der Nähe herumkurvten. Aber nach einem letzten Versuch fanden wir sie. Ein großes kongresszentrumähnliches Gebäude, Parkplätze...als wir in das Auditorium kommen, ist die Predigt bereits in Gange. Wir sind 20 Minuten zu spät, war also kein langer Vorlauf. Die Predigt ist okay, eher dogmatisch korrekt, atmosphärisch war die Gemeinde eher etwas unterkühlt. Nun haben wir allerdings vom Lobpreis auch nichts mehr mitbekommen. Der auf 5000 Personen ausgelegte Raum war vielleicht zu einem Drittel besetzt.
Das Ganze wirkte irgendwie wie ein verblichener Glanz aus alten Zeiten... Aber ob man sich dieses Urteil nach einem einmaligen Besuch erlauben kann, wissen wir auch nicht so richtig......

Unser Church-Wochenende ist damit zuende, und wir gehen nochmal zurück in den Busch, genauer: Diesmal in den Krugerpark hinein. Ekkehart hat ein Unterkunft in einer Lodge mittendrin gefunden, die für uns erschwinglich ist. Wir sind drei Tage, bzw drei Nächte dort, machen auf eigene Faust Safaris mit unserem Leihwagen und beobachten die Tiere...

Am Wochenende wollen wir ja wieder in Johannesburg sein, und wir machen uns rechtzeitig auf den Rückweg, bzw nehmen ein wenig den Stress aus der langen Fahrt, indem wir unterwegs einmal übernachten, dann einen kleinen Nationalpark bei Johannesburg ansteuern und auch dort (vor den Toren, drinnen ist es zu teuer!) noch ein Nachtquartier nehmen. Dieser Park wurde uns von Coen und Suria Scholtz empfohlen, die wir am vergangenen Sonntagnachmittag kurz besucht hatten. Sie stecken gerade tief in Umbau- und Aufbau-Arbeiten, nachdem sie im Dezember ja umgezogen sind...

Auch der kleine Park ist, nett, wir sind aber nur einen guten halben Tag dort. Mir geht es nicht sehr gut, es bahnt sich eine Halsentzündung an, ich glaube, ich habe bereits Fieber. aber es ist eh heiß, 36 Grad! Egal, ob die Hitze von außen oder innen kommt: Es ist halt heiß!

Um so schöner ist unser Quartier in Johannesburg, dass wir ab Freitag, den 15.2. bewohnen dürfen.


Wir sind in Randburg untergebracht. Ekkehart hat diese Unterkunft im Internet gefunden. Es gibt hier eine Menge Privatanbieter, die ihre Wohnung, Wohnungsteile oder Appartements vermieten – für oft kleines Geld. Unsere jetzige angepeilte Unterkunft gehört einer Frau, die gerade in Indien ist. Der Kontakt ist die letzten Tage über Mail gelaufen. Sie vermietet ein Schlafzimmer in ihrer Wohnung, für 18 Euro pro Tag! Hammer! Und wir finden den für uns komfortablen Zustand vor, dass sie nicht da ist und wir – über eine Freundin – trotzdem rein dürfen – für diesen Dumping-Preis!
Die Verbindung zu der Freundin klappt, wir kommen an. Wir landen nun tatsächlich mal in einer dieser Festungen, die es in Johannesburg zuhauf gibt: Das ist ein großer eingezäunter Bereich, der nur über ein bewachtes Tor erreichbar ist. Innen findet man die großzügige Wohnanlage – es wirkt wie ein selbstgewähltes Ghetto. Hier kommt niemand Unbefugtes rein. Jeder, der rein will, muss einen Grund haben, ein angemeldeter Besuch sein oder ein Bewohner dieser Anlage.
Die Wohnanlage selber ist sehr hübsch. Die Freundin unserer Vermieterin heißt Ros. Sie weist uns in alles ein, zeigt das Zimmer und die Wohnung – o man, ist das super hier! Wir sind hier ganz alleine, haben eine eigene Wohnung – es ist traumhaft! Ros erklärt uns noch das System des Hereinkommens und meldet uns an der Forte als Gäste für die nächsten Tage an.
Jetzt brauchen wir uns nur noch ein paar Lebensmittel zu kaufen – und sitzen in unserer Burg. Ach ja, und einen Internetzugang bekommen wir auch!
Es ist unglaublich! Wir haben sehr das Gefühl, dass der Herr für uns sorgt, denn die Nacht wird nicht einfach, doch durch die Wohnungsgröße haben wir so viele Möglichkeiten, an unserer/meiner Genesung zu arbeiten. 

Die Tage hier verbringe ich im Haus, um mich mithilfe einiger Medikamente aus der Apotheke auszukurieren. Die angedachten Gottesdienstbesuche unternimmt Ekkehart von daher alleine. Am Samstag, den 16.2. geht er noch ein zweites Mal in die Rivers Church und findet unsereEindrücke vom ersten Mal nur bestätigt.
Am 17.2. besucht er zwei Gottesdienst in zwei völlig unterschiedlichen gemeinden in Pretoria: Die eine Gemeinde st eine Empfehlung von Coen Scholtz; sie ist ebenfalls sehr groß, ca. 3000 Leute, doch durchweg weiß bis auf eine Gruppe Schwarzer, die auf Besuch zu sein scheinen. Hier wird noch in Africaans gepredigt, englische Simultanübersetzung ist möglich.
Der andere Gottesdienst findet in einer Pentecostalchurch statt, auch wieder sehr groß und gemischt. Sie sei uns wieder sehr nahe, sagt Ekkehart, also nicht so stark "pentecostal" :-) 
Alle diese Gottesdienste helfen, sich über die eigene Postion und Form klar zu werden und neu nachzudenken, was sinnvoll ist und was nicht. Und immer wieder : Was können wir von anderen lernen?