Sonntag!
Jonas hat
Geburtstag.
Ich bereite
mit Renate das Frühstück vor, als er an mir vorbeigeht, guckt, und weitergeht...
Ich peile nichts. Da kommt Sebastian zu uns in den Essbereich, drückt uns
Frauen je eine Trommel in die Hand, lockt uns in Jonas´ und sein
Zimmer (“Kommt mit, vertraut mir!”) und stimmt zu einem Trommelwirbel an: “Happy
Birthday to you!..”
Ach ja,
stimmt ja! Gestern Nacht um 23.30 h hatte ich noch dran gedacht J
Jetzt
gibt's dann erstmal Frühstück.
Der
Gottesdienst beginnt hier um 9 Uhr, sagt Yacouba. Aber wir könnten uns Zeit
lassen. Er geht schon mal. Gegen 9.30 h ruft er aber Renate an, dass es gut
ware, wenn wir jetzt kämen. Es sind anscheinend genug Leute da, um anfangen zu
können J.
Wir gehen
mit einigen zu Fuß, Levi auch. Die Strecke war ich noch nicht gegangen, immer
nur mit dem Auto gefahren. Naja, war ja bisher sowieso nur einmal zum
Gebetsabend. Es ist nicht weit. Aber die Sonne hat schon wieder angefangen zu
powern. Levi zeigt uns seine Abkürzung. D.h. eigentlich geht er einfach da
entlang, wo er gehen will, es ist ihm egal, ob wir hinterher kommen oder nicht.
Renate, die gerade mit dm Auto um die Ecke kommt, findet es aber besser, wenn
er zumindest beobachtend begleitet wird. Jonas und ich folgen ihm.
Wir sind
da. Der Gesang lockt an, ist weit zu hören. Ich bin überrascht, dass es so voll
ist. Renate meint allerdings, es sei nicht besonders gut besucht. Weiß gar
nicht, wo weitere Besucher hätten sitzen sollen.
Es wird ein
bunter, abwechslungsreicher
Gottesdienst. Sehr angenehm, dass wir als Weiße gleichberechtigt dazu gehören
und nicht noch extra begrüßt oder gar auf besodnere stühle gesetzt werden, wie
das oft üblich ist. Die einzelnen tribes (Stämme)
kommen nach und nach nach vorne und singen ihre speziellen Lieder. Das ist
schon etwas Besonderes. Die bunten Gewänder sind wunderschön, die Menschen
auch!
Die Predigt
von Yakouba wird in verschiedene Sprachen bersetzt. Er predigt französisch, so
dass auch wir Übersetzung brauchen. Manche Übersetzung ist offensichtlich, die
Übersetzer stehen vor einer Gruppe von Leuten; andere sind eher kleiner Clubs
wie wir, die zusammensitzen und ihre Übersetzung bekommen. Renate sagt, dass es
hier 13 Sprachen gibt.
Total
interessant!
In die
Predigt eingebaut sind immer vierschiedene “Theaterstücke”; das heißt, dass
Yakouba an bestimmten Stellen irgendwelche Personen nach vorne holt und Szenen
mit ihnen stellt. Die Gottesdienstbesucher finden das weitgehend sehr lustig.
Er predigt zu Matthäus 5, ab Vers 38. Harter Text. Aber die Menschen sind
innerlich dabei. Fazit: “Be nice!” J (Zusammenfassung von Matthäus 5, 38
ff) Das war dann später beim Abendessen ein geflügeltes Wort…
Nach dem
Gottesdienst gehen wir nochmal kurz ins guesthouse
zurück. Als wir alle beieinander sind, verteilen wir uns in die Autos und fahren
zu einem Hotel zum Mittagsbüfett. Wir haben als Gruppe als Dankeschön die
Familie Seydou und Tanja eingeladen.
Das
Programm danach ist unterschiedlich. Reiner hat nochmal einen Termin mit der
Koordinatorin der Waisenkinder, um noch Fotos von den Kindern zu schießen;
Tanja fährt mit Sebastian, Jonas und Daniel in ein afrikanisches Museum, und
ich begleite Renate zum Markt, weil sie noch einige Dinge
nachkaufen
muss, die mit nach Deutschand gehen.
Das ist
doch mal ein Markt! Er erinnert mich total an den arabischn Markt in Jerusalem,
enge Gassen, kleine Stände und alles dicht an dicht!
Da Renate
sich hier auskennt, finden wir in diesem Labyrinth ziemlich schnell den
Kettenstand, wo wir erstmal ausführlch einkaufen. Der Händler macht ihr
schließlich einen guten Preis, von dem sie total überrascht ist. Nach diesem
erfolgreichen Einkauf verlassen wir den Markt, den die Taschen, die wir noch
brauchen, gibt es woanders.
Diesmal sind es eher kleine Läden, die wir vorfinden. Auch hier sind wir erfolgreich
und können nun nach Hause.
Jetzt wird
gepackt. Zuerst meine eigenen Klamotten, was ja schnell geht, und dann die
Koffer, die nun leer sind mit den Dingen, die nach Deutschland mitgenommen
warden sollen. Wir bekommen nach anfänglichen Schwierigkeiten alles unter.
Das Abendessen
wird vorbereitet, ein neuer Gast vom Flughafen abgeholt.
Es ist
Wolfgang Groß, der Leiter von Humedica international. Er sit heir kein
Unbekannter.
Ich helfe
Renate schnell, mein Zimmer zu räumen und sauber zu machen, dann kann er
einziehen. Wir sitzen nun und warten auf unseren Abflug.
Inzwischen
schneien hier die verschiedensten Leute rein. Erst kommen Nils und Miriam mit ihren drei Mädchen.
Sie wollen Wolfgang begrüßen und das Tagesprogramm für morgen abklären. Danach
erscheinen zwei Freundinnen von Tanja.
Aber alle bleiben
nur kurz, um sich/uns zu verabschieden.
Die letzten
zwei Stunden vergehen mit diversen Reisevorbereitungen, Fotos umkopieren etc.
Gegen 9.45
h sitzen wir in den Pickups; außer Yakouba fährt noch Nils mit zum Flughafen –
und natürlich Tanja. Renate bleibt zu Hause.
Danke den Seydous
für diese bereichernde, intensive Zeit in ihrem guesthouse!
Wir bleiben
in Kontakt!
Vielleicht
noch die Flughafengeschichte:
Drei von
uns (Jonas, Sebastian und ich) haben ja jeweils einen Koffer voll mit
Mitbringseln für Deutschland. Einige Dinge darin sind zu verzollen. Diese Dinge
hat Tanja alle auf eine Liste geschreiben, sie ist abgestempelt und
unterschrieben und der Zoll ist bereits bezahlt.
Also alles
gut, sollte man meinen. Doch irgendwie soll nun doch noch kontrolliert warden.
Wir werden herausgewunken und müssen in einen extra Raum. Dort stehen unsere
drei Koffer. Sie wollen sie öffnen lassen, doch nachdem Sebastian den
unterschreibenen Zettel gezeigt hat, muss irgendwie der Stempel überzeugt haben
– jedenfalls ist nun doch alles gut und wir können zu den anderen zurück.
Bin ja
gespannt, ob das alles gut in
Deutschland ankommt…
Jetzt
sitzen wir hier in der Wartehalle und sind im Grunde viel zu früh hier. Der
Flug geht erst in eineinhalb Stunden! Doch alle waren der Meinug gewesen, dass
man bei afrikanischen Flughäfen nie genau weiß, wie lange das dauert.
Gut, dass
wir unsere elektronischen Geräte haben J
Die
Apple-Gemeinschaft sitzt wieder zusammen…
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