Montag, 14. Januar 2019

The Time After...

Weihnachten in anderen Kulturen - das war mein letzter Post. Ich bin wieder da, stehe immer noch ganz unter dem Eindruck des Erlebten - aber nicht nur in Bezug auf Weihnachten.
Die Zeit in Ghana, hauptsächlich Accra, der Hauptstadt, hat mir nur bestätigt: Weihnachten, die Geburt Christi, wird von Christen auf der ganzen Welt gefeiert - nur eben völlig anders! Es gibt Gottesdienste - ja, aber schon die sind anders als das, was wir uns für unsere Weihnachtsstimmung wünschen.
Accra: Die Gottesdienste sind eher laut, es wird ausgelassen gefeiert, die Ventilatoren drehen sich emsig an der Raumdecke, die Menschen tanzen zu afrikanischen Rhythmen. Und das stundenlang!
In Jamestown, einem Stadtteil von Accra, liegt eine "Kirche" neben der anderen. Weihnachten bedeutet, dass die Gottesdienste Hochkonjunktur haben. Und da unter Feiern auch laut feiern verstanden wird, übertönen sich die teilweise gegenüberliegenden Gemeinden und beschallen durch genügend Technik verstärkt den gesamten Stadtteil.
Auch das ist etwas, was uns in unserer Kultur fremd ist. Weihnachten ist still, besinnlich, ruhig, friedlich - das ist das angestrebte Ideal.
Was auch gänzlich fehlte, waren uns geläufige "Zeichen" und Requisiten, die für uns zu Weihnachten gehören: geschmückter Weihnachtsbaum, Girlanden, Straßenbeleuchtung, Glühwein auf einem Weihnachtsmarkt, stimmungsvolle Musik beim Einkaufen...
Am Flughafen stand ein Baum, und in einem Restaurant - ansonsten Fehlanzeige.
Und wieder meine Frage: Was brauche ich, um Weihnachten zu "fühlen"?
Ich beschloss, nichts von dem zu "brauchen", was mir so vertraut ist, sondern mich immer mehr auf den Gedanken einzulassen, dass Christus für die ganze Welt gekommen ist, um uns Menschen zu begegnen und zu zeigen, wie Gott ist. Egal, welche Rituale wir pflegen, welche Gebräuche wir haben. Es geht um IHN, den Retter der Welt.
Dennoch will ich nicht meine eigene Tradition an den Nagel hängen, wenn ich zu hause bin. Es passt zur dunklen Jahreszeit in Deutschland, Kerzen anzuzünden, Keksduft durch das Haus ziehen zu lassen und es sich gemütlich und warm zu machen.

Und es passt zu Afrika, ausgelassen zu feiern, die Ventilatoren sich drehen zu lassen, zu tanzen - und das alles ohne Kerzen und Weihnachtsschmuck!

Bewusster das zu genießen, was wir haben und zu schätzen, was andere Kulturen uns vorleben - das ist mein Fazit aus den vergangenen Weihnachtsfeiertagen.





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