Samstag, 10. November 2012

Der letzte Tag!



Sonntag!
Jonas hat Geburtstag. 
Ich bereite mit Renate das Frühstück vor, als er an mir vorbeigeht, guckt, und weitergeht... Ich peile nichts. Da kommt Sebastian zu uns in den Essbereich, drückt uns Frauen je eine Trommel in die Hand, lockt uns in Jonas´ und sein Zimmer (“Kommt mit, vertraut mir!”) und stimmt zu einem Trommelwirbel an: “Happy Birthday to you!..”
Ach ja, stimmt ja! Gestern Nacht um 23.30 h hatte ich noch dran gedacht J
Jetzt gibt's dann erstmal Frühstück.

Der Gottesdienst beginnt hier um 9 Uhr, sagt Yacouba. Aber wir könnten uns Zeit lassen. Er geht schon mal. Gegen 9.30 h ruft er aber Renate an, dass es gut ware, wenn wir jetzt kämen. Es sind anscheinend genug Leute da, um anfangen zu können J.

Wir gehen mit einigen zu Fuß, Levi auch. Die Strecke war ich noch nicht gegangen, immer nur mit dem Auto gefahren. Naja, war ja bisher sowieso nur einmal zum Gebetsabend. Es ist nicht weit. Aber die Sonne hat schon wieder angefangen zu powern. Levi zeigt uns seine Abkürzung. D.h. eigentlich geht er einfach da entlang, wo er gehen will, es ist ihm egal, ob wir hinterher kommen oder nicht. Renate, die gerade mit dm Auto um die Ecke kommt, findet es aber besser, wenn er zumindest beobachtend begleitet wird. Jonas und ich folgen ihm.

Wir sind da. Der Gesang lockt an, ist weit zu hören. Ich bin überrascht, dass es so voll ist. Renate meint allerdings, es sei nicht besonders gut besucht. Weiß gar nicht, wo weitere Besucher hätten sitzen sollen.

Es wird ein bunter,  abwechslungsreicher Gottesdienst. Sehr angenehm, dass wir als Weiße gleichberechtigt dazu gehören und nicht noch extra begrüßt oder gar auf besodnere stühle gesetzt werden, wie das oft üblich ist. Die einzelnen tribes (Stämme) kommen nach und nach nach vorne und singen ihre speziellen Lieder. Das ist schon etwas Besonderes. Die bunten Gewänder sind wunderschön, die Menschen auch!

Die Predigt von Yakouba wird in verschiedene Sprachen bersetzt. Er predigt französisch, so dass auch wir Übersetzung brauchen. Manche Übersetzung ist offensichtlich, die Übersetzer stehen vor einer Gruppe von Leuten; andere sind eher kleiner Clubs wie wir, die zusammensitzen und ihre Übersetzung bekommen. Renate sagt, dass es hier 13 Sprachen gibt.
Total interessant!
In die Predigt eingebaut sind immer vierschiedene “Theaterstücke”; das heißt, dass Yakouba an bestimmten Stellen irgendwelche Personen nach vorne holt und Szenen mit ihnen stellt. Die Gottesdienstbesucher finden das weitgehend sehr lustig. Er predigt zu Matthäus 5, ab Vers 38. Harter Text. Aber die Menschen sind innerlich dabei. Fazit: “Be nice!” J (Zusammenfassung von Matthäus 5, 38 ff) Das war dann später beim Abendessen ein geflügeltes Wort…

Nach dem Gottesdienst gehen wir nochmal kurz ins guesthouse zurück. Als wir alle beieinander sind, verteilen wir uns in die Autos und fahren zu einem Hotel zum Mittagsbüfett. Wir haben als Gruppe als Dankeschön die Familie Seydou und Tanja eingeladen.

Das Programm danach ist unterschiedlich. Reiner hat nochmal einen Termin mit der Koordinatorin der Waisenkinder, um noch Fotos von den Kindern zu schießen; Tanja fährt mit Sebastian, Jonas und Daniel in ein afrikanisches Museum, und ich begleite Renate zum Markt, weil sie noch einige Dinge
nachkaufen muss, die mit nach Deutschand gehen.

Das ist doch mal ein Markt! Er erinnert mich total an den arabischn Markt in Jerusalem, enge Gassen, kleine Stände und alles dicht an dicht!
Da Renate sich hier auskennt, finden wir in diesem Labyrinth ziemlich schnell den Kettenstand, wo wir erstmal ausführlch einkaufen. Der Händler macht ihr schließlich einen guten Preis, von dem sie total überrascht ist. Nach diesem erfolgreichen Einkauf verlassen wir den Markt, den die Taschen, die wir noch brauchen, gibt es woanders.
Diesmal sind es eher kleine Läden, die wir vorfinden. Auch hier sind wir erfolgreich und können nun nach Hause.

Jetzt wird gepackt. Zuerst meine eigenen Klamotten, was ja schnell geht, und dann die Koffer, die nun leer sind mit den Dingen, die nach Deutschland mitgenommen warden sollen. Wir bekommen nach anfänglichen Schwierigkeiten alles unter.

Das Abendessen wird vorbereitet, ein neuer Gast vom Flughafen abgeholt.
Es ist Wolfgang Groß, der Leiter von Humedica international. Er sit heir kein Unbekannter.
Ich helfe Renate schnell, mein Zimmer zu räumen und sauber zu machen, dann kann er einziehen. Wir sitzen nun und warten auf unseren Abflug.

Inzwischen schneien hier die verschiedensten Leute rein. Erst  kommen Nils und Miriam mit ihren drei Mädchen. Sie wollen Wolfgang begrüßen und das Tagesprogramm für morgen abklären. Danach erscheinen zwei Freundinnen von Tanja.

Aber alle bleiben nur kurz, um sich/uns zu verabschieden.

Die letzten zwei Stunden vergehen mit diversen Reisevorbereitungen, Fotos umkopieren etc.
Gegen 9.45 h sitzen wir in den Pickups; außer Yakouba fährt noch Nils mit zum Flughafen – und natürlich Tanja. Renate bleibt zu Hause.

Danke den Seydous für diese bereichernde, intensive Zeit in ihrem guesthouse!
Wir bleiben in Kontakt!

Vielleicht noch die Flughafengeschichte:
Drei von uns (Jonas, Sebastian und ich) haben ja jeweils einen Koffer voll mit Mitbringseln für Deutschland. Einige Dinge darin sind zu verzollen. Diese Dinge hat Tanja alle auf eine Liste geschreiben, sie ist abgestempelt und unterschrieben und der Zoll ist bereits bezahlt.
Also alles gut, sollte man meinen. Doch irgendwie soll nun doch noch kontrolliert warden. Wir werden herausgewunken und müssen in einen extra Raum. Dort stehen unsere drei Koffer. Sie wollen sie öffnen lassen, doch nachdem Sebastian den unterschreibenen Zettel gezeigt hat, muss irgendwie der Stempel überzeugt haben – jedenfalls ist nun doch alles gut und wir können zu den anderen zurück.

Bin ja gespannt, ob das alles  gut in Deutschland ankommt…

Jetzt sitzen wir hier in der Wartehalle und sind im Grunde viel zu früh hier. Der Flug geht erst in eineinhalb Stunden! Doch alle waren der Meinug gewesen, dass man bei afrikanischen Flughäfen nie genau weiß, wie lange das dauert.

Gut, dass wir unsere elektronischen Geräte haben J
Die Apple-Gemeinschaft sitzt wieder zusammen…

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