21.01.2013
Da das Hotel, das wir in der letzten Nacht so günstig
belegen konnten, für die Verlängerung deutlich mehr genommen hätte, hatte
Ekkehart bereits im Vorfeld per Internet ein weiteres Hotel gebucht, in das wir
gegen 14 Uhr einchecken können. Bis dahin fahren wir zunächst ein wenig „nach
oben“. Wer Jerusalem ein bisschen kennt, kann es sich vielleicht vorstellen: Es
gibt verschiedene Stellen in der Stadt, von denen aus man einen wunderbaren Überblick
über die Stadt hat. Dazu gehört zum Beispiel der Ölberg, aber es gibt auch
andere Orte. Ekkehart sieht von der Stadt aus auf einer dieser Höhen eine Art
Kirche stehen, und so peilen wir diesen Ort an. Es ist nur nicht immer ganz
leicht, den direkten weg zu etwas zu finden, das quasi zum Greifen nahe
scheint. So auch hier. Mehrfach landen wir in Sackgassen, was hier übrigens
nicht immer ausgeschildert ist. Und wir haben eben auch schon das Gegenteil
erlebt: Eine ausgeschilderte Sackgasse war durchaus durchfahrbar... Nun, es ist
wie immer: Irgendwann landen wir „oben“. Wir finden einen größeren Park vor, in
dem unter anderem ein Krankenhaus steht, aber auch eine Kirche und verschiedene
Einrichtungen ihre Häuser haben. Wir stellen uns mit dem Auto an eine schöne
Aussichtsstelle und können von hier aus weit sehen. Der Blick von hier aus geht
in Richtung Jericho, man schaut in der Ferne auf die judäischen Wüstenberge.
Hier suchen wir uns einen schönen Platz in der Sonne zum Lesen und still Sein.
Das funktioniert hier in Jerusalem übrigens immer nur so lange mit der Stille,
bis das nächste Mal die Muezzime um die Wette rufen – und dann natürlich aus
allen Rohren!
Nun, irgendwann plagt jeden Menschen ein natürliches
Bedürfnis, und wir beschließen, das Gartengrab aufzusuchen, von dem wir wissen,
dass es schöne Facilities hat J
Doch als wir ankommen, hat es gerade geschlossen – genauer gesagt Mittagspause.
So versuchen wir, doch schon in unserer nächsten Unterkunft einzuchecken, die
sozusagen um die Ecke des Gartengrabes liegt.
Und es klappt. Gut, jetzt können wir erst mal alles
erledigen, was sein muss, danach stürzen wir uns ins arabische Viertel zu einem
Mittagssnack (Falafel; diese hier hat 8 Shekel gekostet, das kann man in
Jerusalem auch teurer haben, nämlich für 12 Shekel = 2,40 €) In Jericho haben
wir für eine Falafel 4 – 5 NIS gezahlt, das sind ca. 1 Euro).
Ab 14 Uhr ist das Gartengrab wieder geöffnet, und so ist das
unser nächstes Ziel.
Das Gartengrab ist neben der Grabeskirche in Jerusalem ein
weiterer Ort, von dem angenommen wird, dass Jesus hier in einem Grab gelegen
hat. Mir ist dieser Gedanke auch angenehmer als die stelle, an der die
Grabeskirche steht: Mitten in der Old City, am Ende der Via Dolorosa...
Das Gartengrab dagegen ist ein Ort der Ruhe und ein speziell
für Besinnung angelegter Park mit vielen Sitzmöglichkeiten und Ecken, in die
man sich zurück ziehen kann. Natürlich ist hier auch immer viel los und ein
beliebtes Ziel von Reisegruppen, doch das verläuft sich eigentlich immer ganz
gut.
Heute sind tatsächlich mehrere Gruppen anwesend; sie feiern
zusammen Abendmahl, machen Lobpreis oder singen Choräle – je nach
Frömmigkeitsstil. Schon nett irgendwie J.
Wir versuchen trotzdem, eine stille Ecke zu finden und uns die Bibel weiter
vorlesen zu lassen. Und das ist okay so.
Am Ende dieses schönen Nachmittags und bei Sonnenuntergang
suchen wir noch ein paar Mini-Markets auf, um uns unser Abendessen
zusammenzukaufen. Denn in unserem Hotel haben wir ein Appartement, das eine
kleine Küchenzeile hat, so dass Selbstversorgung möglich ist. Da können wir es
uns nachher noch gemütlich machen...
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