25.1.2013
„Leben in Eretz Jisrael – im (Heiligen?) Land"
Der Tag beginnt mit einer interessanten Bibelarbeit zu Römer
11: Was bedeutet die Verstockung Gottes für Israel und was bedeutet das widerum
im Zusammenhang mit Judenmission? Was
bedeutet Mission und für wen gilt sie?
Und: Israel wird am Ende errettet werden – mit oder ohne
Messiasglaube?
Spannende Fragen, viele Antwortversuche – ein wirklich
inspirierendes Gespräch!
Die Zeit, die sich dann mit Moshe (Franz Moritz) und Carla
Wolf anschließt, ist noch spannender. Originell und witzig, aber auch mit viel
Ernst erzählen die beiden alten Leute, Überlebende des Holocaust, beide ihre
ganz persönliche Geschichte und Erleben mit der Zeit des Dritten Reiches und
dem, was das aus ihrem Leben gemacht hat. Die Besonderheit ist auch die
Kombination ihrer Temperamente und das Ehegeschehen, was sich vor unseren Augen
abspielt – nur witzig und unvergesslich! Er ist ein etwas drömeliger Hamburger,
dem man heute noch sein hamburgisch anhört, sie ist munter und erzählt lebhaft-
aber beide sind auf ihre Weise sehr ausschweifend und erzählen detailliert, was
für uns sehr spannend ist, sie sich aber gegenseitig vorwerfen. Witzig!!!!
Am Nachmittag werden im Kibbutz anlässlich des „Tu Bish´vat“
Bäume gepflanzt. Das hat einen bestimmten Ablauf und Ritus und ist zusammen mit
den Kibbutznicks eine fröhliche Sache!
Der Abend gehört dem Shabbathbeginn. Zunächst besuchen wir
einen rein hebräischen Gottesdienst (Kabbalat Shabbath) in der Reformsynagoge
im nahen Naharija, danach feiern wir in Nes Ammim eine Shabbatheröffnung mit Marty
& Sue Shoub. Sie wohnen hier in Nes Ammim und gehören zu einer
messianischen Gemeinde in der Nähe von Haifa.
Der Kabbalat Shabbath wird ausländischen bEsuchern
zugänglich gemacht, indem man sich einen Gottesdienstablauf nehmen kann, der
den gesamten hebräischen Text sowohl in hebräisch (Thoratext), wie auch in der
Umschrift und ins englische übersetzt vorweist. Da wir etwas zu spät kommen,
müssen wir uns den Text erstmal zeigen lassen. Der ganze Ablauf ist festgelegt,
man kann versuchen, mitzulesen. Es sind Texte aus dem alten Testament, oft
Psalmen, die auch hauptsächlich gesungen werden. Dazwischen gibt es nicht viel
andere Elemente, wenn man mal von den Announcements absieht und einem
Klavierstück als musikalische Einlage. Da es sich um eine reformierte gemeidne
gehört, ist alles recht locker. Acuh die anschließende Shabbatheröffnung mit
Wein und Brot ist eher informell und im lockeren Beisammenstehen.
Unsere Shabbatheröffnung in Nes Ammim ist sehr feierlich mit
einemgroßen, schön gedeckten Tisch. Marty erklärt uns jede Handlung, die er vor
hat. Auch hier gibt es zur Eröffnung Brot und Wein, und er liest die
entsprechenden Texte dazu, zunächst auf hebräisch, dann auf englisch.
Er und seine Frau sind messianische Juden aus Kanada. Sie
leben seit vielen Jahren in Israel, doch nun steht ihre Aus- bzw. Rückreise
nach Kanada bevor. Ihre Kinder sind erwachsen und auch nach Kanada zurück
gegangen.
Er erklärt uns das Verständnis der messianischen Juden von
ihrer speziellen Ausprägung, Glauben zu leben, Juden zu bleiben und an Jeshua
zu glauben. Sie sehen sich wie die Jünger (die ja auch juden waren) als
„disciples of Jesus“, sind seine Nachfolger. Deshalb – so seine
Schlussfolgerung, müssen sie nicht Christen werden in unserem Sinne, denn
Jesus-Nachfolger waren die Jünger auch.
Nach dem gemeinsamen Essen geht das Gespräch über die
Ausprägung messianischer Juden weiter, ist informativ und gleichzeitig eine
schöne Begegnung mit Marty und Sue...
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