Montag, 14. Januar 2013

A Hidden Place...


Ja, das hat sich doch schon wegen des Frühstücks gelohnt, sich hier einzuchecken J Sehr lecker, sehr israelisch. Für alle „süßen“ Freunde diese Info: "continental" gibt es hier nicht (das wäre z.B. Marmelade, Schokocreme...) Dafür aber zwei Sorten Fisch, Frischkäse und Käse, mehrere frische israelische Salate, Brot und verschiedene Formen von Ei. Hab sicher noch was vergessen, aber es war richtig lecker!
Wir fahren aus Eilat raus, bis ein Schild „hidden valley“ erscheint. Das hört sich doch gut an! Und es stellt sich heraus: So was von „hidden“! Denn plötzlich geht es nicht mehr weiter, so dass sogar Ekkehart akzeptieren muss, dass man hier nicht mehr fahren kann.  Das dauert natürlich ein bisschen, bis er das akzeptiert – ich hätte schon viel früher gehalten! Unsere erwachsenen Jungs wären stolz auf ihn, die Mädels hätten sicher zu mir gehalten in der Meinung, dass das kein Weg für einen Kleinwagen unseres Formats ist: große und kleine Steine versperren die Straße, die man kaum noch so nennen kann -  am Rand ist der Asphalt teilweise stark eingebrochen (sicher durch den Regen), so dass der Weg so schmal scheint, dass ich meine, wir sollten es erst gar nicht versuchen, uns da durch zu fädeln – nun gut, was soll ich sagen - es ist geschehen, wir sind durch! Bis hierher. Hier stehen wir nun, und es ist bis auf den Wind kein Laut zu hören. Die Sonne scheint, doch bei Bedarf gibt es auch Schatten. „Hidden“, um noch einmal dieses Wort aufzugreifen, ist die Realität. Hier ist niemand, und hierhin kommt auch niemand.
Bis auf zwei Mountain-Biker, die im Laufe des Tages versuchen, hier durchzukommen. Sie versuchen, ihre Mountain-Bikes über die Steine zu buksieren, erscheinen aber nach vielleicht 10 Minuten wieder und sind auf dem Rückweg. Es gäbe kein Durchkommen, sagen sie. Außerdem würde irgendwann da hinten militärisches Sperrgebiet beginnen...Sie grüßen und fahren zurück.
Ja, und das war es dann auch an menschlichen Begegnungen für heute!
Rundherum um uns sind Steine, Felsen, Sand – und sonst nichts. Doch, gleich neben unserem Lager, das wir uns hier aufgeschlagen haben, versucht ein trockener Busch, sein Dasein zu fristen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Doch eigentlich sieht er eher aus, als wenn sich das mit dem lebendigen Dasein bereits schon erledigt hat...
Ansonsten wächst hier tatsächlich nichts.
Im Laufe des Tages fällt uns auf, dass hier nicht einmal Vögel zwitschern, wie sonst meistens. Sie würden hier auch nichts zu fressen oder zu picken finden.
Dass hier normalerweise keine Menschenseele hin findet, ist auch daran zu erkennen, dass hier nicht ein Stückchen an Müll rumliegt, keine weggeworfene leere Dose oder Plastikflasche oder ähnliches.

Ich lese gerade die Psalmen. Sie sind voll vom Lob Gottes, und gerade in so einer Gegend, in der Größe, Mächtigkeit und auch ihre eindrucksvolle Gestaltung so beherrschend sind, bekommen diese Verse noch mal eine besondere Bedeutung für mich:
Psalm 95:1 Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils!
2 Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! 3 Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter. 4 Denn in seiner Hand ist, was die Erde hervorbringt; und die Höhen der Berge sind auch sein.
5 Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht; und seine Hände haben das Trockne bereitet.
6 Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat!

Es wird kühler, der Wind schärfer. Die Sonne lässt an Kraft nach, und dann beginnt sie, hinter den Bergen zu verschwinden – jedenfalls hinter diesen Bergen hier.
Wenn ich davon schreibe, dass wir einen ganzen Tag in den Wüstenteilen verbringen, handelt es sich normalerweise um die Zeit von morgens ca. 9.00 h oder etwas später bis ca. 17.00 h. Dann geht die Sonne unter, es wird ziemlich schnell dunkel und zur Zeit halt auch recht schnell kühl bis kalt.
Heute scheint das etwas früher der Fall zu sein. Als wir dann mit dem Auto raus sind aus dem „hidden valley“, sehen wir einen Sandsturm über die Weite jagen. Das haben wir – außer dem stark gewordenen Wind – zwischen den Felsen nicht gemerkt. Doch der Sandsturm ist recht heftig. Teilweise ist die Sicht richtig schlecht, der Sand wird über die Ebene getrieben. Wir hatten eigentlich vor, hier noch einmal anzuhalten und vielleicht in der restlichen Sonne des Tages weiter zu lesen – doch das ist unmöglich.

So fahren wir ein Stück weiter ans Rote Meer und stehen hier mit Ausblick auf das Meer und die leichten Wellenbewegungen, die das Wasser macht und das die untergehende Sonne glitzern lässt...

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