Mittwoch, 9. Januar 2013

Jericho - Totes Meer - Tag 2


Unser Quartier ist zwar simpel, aber zweckmäßig. Es heißt „Samy´s Guest House“, und wir zahlen hier 25 Euro (zusammen) pro Nacht, kein Frühstück. Für die Toilette kommt mein Sakrotan zum Einsatz J. Die sanitären Anlagen kann man benutzen, man sollte nur nicht allzu pingelig sein, was Sauberkeit betrifft. Aber das sind wir ja auch nicht J.

Heute Nacht hat noch ein weiterer Gast hier geschlafen, der hier sozusagen gestrandet ist. Er sei von Jordanien rüber gekommen, sagt er, und die Unwetter seien extrem.

Das ist dann heute morgen auch nicht viel besser, und so verschieben wir unsere Tour zum „Berg der Versuchung“, denn dazu muss es schon zumindest trocken sein.
So fahren wir mit dem Auto ans Tote Meer runter, um uns dort irgendwo hinzustellen, Bibel zu hören, zu lesen...

Aus den Bergen kommen teilweise reißende Wasserströme, die sich in das Tote Meer ergießen. An einer „Barrier“ werden wir darauf hingewiesen, dass es sein könnte, dass diese Straße, auf der wir uns befinden, irgendwo gesperrt ist. „Be careful“, sagt der junge Soldat. Klar, wir wollen ja auch nicht weit fahren.
Hinter En Gedi ist es dann tatsächlich soweit: Die Straße ist gesperrt, weil sie total überflutet wird von einem reißenden Fluss aus den Bergen. Zwei drei Busse stehen hier, die nicht weiter können, und eine ganze Reihe Privat-PKW. Die Leute sind ausgestiegen und filmen und fotografieren dieses beeindruckende Naturereignis. Wir gesellen uns dazu und machen ebenfalls unsere Fotos.

Die Sonne bricht durch. Wir bleiben hier am Toten Meer mit dem Auto stehen, und da es überall nass ist und man sich nirgendwo hinsetzen kann, bleiben wir im Auto, schauen auf das Tote Meer, den reißenden Fluss und die Bergwüste, während wir weiter in der Bibel hören, schreiben, lesen.

Es ist schön, Zeit zu haben!

Bei En Gedi hat David dem Saul den Mantelzipfel abgeschnitten, während der in einer Höhle schlief...Gleich hier irgendwo in den Bergen!  1. Samuel 24, 1 – 8
Wir hören derzeit die Richterbücher – wer erklärt so viel Grausamkeiten?

Wir fahren zurück. Der reißende bach, der übr die Straße läuft, ist zwar etwas weniger geworden, kann mir aber kaum vorstellen, dass die straße heute noch befahrbar sein wird...
Auf dem Rückweg regnet es imemr wieder, und gleichzeitig scheint wunderschön die Sonne. Mehrfach halten wir an, um uns das Schauspiel des Regenbogens, manchmal sind es sogar zwei, anzusehen. Selten sieht man so einen kompletten Regenbogen, der an der einen Seite aus dem Felsen zu kommen scheint und auf der anderen Seite im Toten Meer endet – wundervoll! Wir stehen und stauen – und fotografieren. Auch eine größere Kamelherde grast unter diesem schönen Regenbogen...

Zurück in Jericho, wo ja immer noch unser Quartier ist, holen wir uns eine Pizza, und da es dauerhaft regnet, bleiben wir wieder im Auto, um noch zu lesen. Doch dann gehen wir doch ins Gust House zurück, obwohl ich ein wenig Angst davor habe, dass es wieder so kalt in der Lobby wird wie gestern. Bin dann angenehm überrascht, dass eine Klimaanlage, die den Raum auf Zimmertemperatur bringt, läuft und ich meine Decke, die ich aus dem Zimmer mitbringe, gar nicht benötige. Außerdem bekommen wir frischen Salbaitee (glaube jedenfalls, dass es Salbei ist) serviert – sehr lecker!

Und so klingt der Tag dann mit weiterem Lesen in der Lobby unseres einfachen Quartiers aus...

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