Dienstag, 15. Januar 2013

Shehoret – Canyon


Und wieder fliehen wir aus der Zivilisation hinein in die Natur. Wir hatten gestern einen Wegweiser gesehen, auf dem irgendwas von einem Canyon stand. Das wäre doch mal was.
Eine Viertelstunde Fahrt aus der Stadt hinaus, dann geht es von der Straße  ab hinein in einen "4X4"-Weg. Aber das haben wir schon mehrfach gemerkt, dass man auch mit „normalen“ Autos in solche Wege hineinfahren kann. Man muss halt rechtzeitig abschätzen, ob das geht oder nicht...
An einer Weggabelung geht es dann Richtung Shehoret-Canyon oder zu den Amram-Pillars. Schauen wir mal, was es mit dem Canyon auf sich hat.
Man muss schon ein ganzes Stück hineinfahren in die Wüste, der Weg ist ein wenig schwierig, wie zu erwarten war, und schnell geht das auch nicht. Aber als wir ankommen, sehen wir, dass sich der Weg gelohnt hat:
Die verschiedensten Felsen erheben sich rings um uns herum. Der Canyon ist eine riesige Felsenmasse, in die man hineingehen kann, rechts und links hohe Steinfelsen. Wir wandern ein Stückchen, bis es mit unserem dafür nicht ausgelegten Schuhwerk nicht mehr weiter geht.
Also gehen wir zurück und suchen uns dann ein schönes Fleckchen zwischen den Felsen, um hier zu lesen und zu meditieren J.
Doch der Canyon ist ein etwas größerer Anziehungspunkt als das „Hidden Valley“, in das wir uns gestern hinein getraut haben. Immer wieder kommen größere oder kleinere Wandergruppen an uns vorbei.
Aber die Felsen sind auch wirklich phänomenal!
Die Sonne meint es heute wieder gut, der Felsen bietet aber genug Schatten. Nur die Fliegen scheinen – wohl auch wegen der Windstille – irgendwas missverstanden zu haben und nutzen unsere unbedeckten Körperteile wie Arme, Beine und Gesicht für Generalversammlungen und Verwandtentreffen im größeren Stil...
Weil es heute so schön windstill ist, ist die Temperatur insgesamt höher als in den letzten Tagen. Deshalb bleiben wir länger als sonst. –am späten Nachmittag leert sich die Wüste, die Wandergruppen ziehen ab. Wir haben gesehen, dass es hier auf einem bestimmten Gelände erlaubt ist, Feuer zu machen. Das ist auch gar kein Ding, denn es gibt kaum etwas Brennbares, auf das ein Lagerfeuer überspringen könnte. So sammeln wir die wenigen dürren Äste der ganzen Gegend, finden Reststücke von alten Lagerfeuern und haben noch einiges Papier im Auto, das wir nicht mehr brauchen. Alles zusammen bringen wir zu einer dieser Feuerstellen und warten die Dämmerung ab. Streichhölzer haben wir „zufällig“ dabei, und los geht´s!
So ein Feuer hat doch immer wieder etwas Meditatives!
Wir genießen die Flammen, die Hitze, die das Feuer ausstrahlt, die Dämmerung und die Stille. Außer dem Knacken des verbrennenden Holzes ist kein Laut zu hören.
“Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da war ein rauchender Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin.”  (2. Mose 15,17)

Doch ein Erlebnis, wie es Paulus hatte, bleibt uns erspart, obwohl ein Schild aufgestellt war, auf dem vor „snakes and scorpiones“ gewarnt wurde:

Als aber Paulus eine gewisse Menge Reiser zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Natter heraus und hängte sich an seine Hand.  Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes. (Apostelgeschichte 28,3+5)

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