Samstag, 12. Januar 2013

Jericho, die letzte...


11.1.2013
Matthäus 4,1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden...
Der „Mount of Temptation“, der Berg der Versuchung, ist einer der riesigen Berge, die Jericho einschließen. In diesen Berg ist ein Kloster hineingebaut worden, das wir heute aufgesucht haben. Wir hatten das schon ein paar Tage früher vor, mussten es aber aufgrund der Wetterlage immer wieder verschieben. Heute war es nun so weit.
Laut Aussage einiger Leute hier lebt dort nur ein Mönch, und der hat keine große Lust, dass ihn ständig Touristen in seiner Ruhe stören. Seit einigen Jahren gibt es eine Seilbahn, die den Berg hinauf führt und kurz vor dem Kloster endet. Diese ist ihm ein besonderer Dorn im Auge; er würde schließlich auch zu Fuß gehen! So kann es geschehen, dass er Leute, die das Kloster besuchen wollen, nicht hinein lässt. Wir sind gespannt, zu welcher Sorte Leute wir gehören werden...
Wir entschieden uns gegen die cable cars und gehen den Wanderweg zu Fuß nach oben. Vor uns befindet sich bereits eine äthiopische Pilgergruppe, griechisch –ohrthodox, wie wir mitbekommen. Mit ihnen zusammen werden wir in das Kloster eingelassen. Es gibt dort keine Führung, man kann sich einfach die Gegebenheiten anschauen und in der Krypta beten.
Der Ausblick von hier oben ist phänomenal!  Heute scheint wieder die Sonne und wärmt auch gleich.
Doch wir merken, dass man hier keine große Lust hat, allzu lange von Besuchern gestört zu werden. So verlassen wir das Gebäude und versuchen seitlich vom Kloster auf dem Berg, ein ruhiges Plätzchen zum Meditieren und lesen zu finden. Das gelingt uns auch. Die Gegend ist wirklich wunderschön und beeindruckend, nur wird hier leider alles, was einsam ist, als Mülldeponie zweckentfremdet. Um uns herum liegen Plastikflaschen, alte Klamotten, Dosen und anderer Hausmüll.
Ekkehart kann dabei abschalten, ich nicht so gut, und deshalb räume ich ein bisschen auf J Zumindest unser kleines Areal, in dem wir uns niedergelassen haben, befreie ich von den gröbsten Stücken, bis ich das Gefühl habe, dass hier nichts mehr liegt, was meine Augen beleidigt.

Schade, dass wir hier nicht so lange bleiben können, wie wir vorgehabt haben. Ein junger Typ versucht uns in schlechtem Englisch deutlich zu machen, dass nun die kleine Eisentür, die in dieses Areal führt, gleich geschlossen wird und wir hier leider weg müssten. Keine Ahnung warum. So sind wir gehorsam und gehen.

Jericho ist laut Reiseführer und anderen Angaben die älteste Stadt der Welt. So gibt es am Rande des heutigen Jericho einen Tel, eine Ausgrabungsstätte, die dieses belegen soll. Wir schauen sie uns an, sind aber ziemlich sicher, dass wir hier auch von 21 Jahren waren, unserer ersten Israelreise überhaupt. Damals habe ich irgendwie nicht so viel mitgeschnitten, denn wir hatten unseren Jüngsten, Justin, dabei, der dann ein Dreiviertel Jahre alt war. (Und wir waren damals 35 Jahre alt J)

Ein Stückchen vor Jericho gibt es eine alte Moschee, in der die Grabstätte Moses sein soll. Sie liegt mitten in der Wüste und ist für Besucher geöffnet. Der „Shrine of Moses“ ist leider abgeschlossen, man kann durch die vergitterungen etwas erkennen. Doch auch ier ist es wie bei vielen dieser Gedenkstätten so, dasssie mit dem biblischen Befund nicht übereinstimmen; denn Mose hat laut Bibel das Heilige Land (also Plästina) nie zu Gesicht bekommen. Gott hatte ihm den Zugang aufgrund seines Ungehorsams verwehrt. Sein Grab ist von daher im heutigen Jordanien, wobei die Bibel davon redet, dass niemand wüsste, wo genau er begraben worden ist. Vom Berg Nebo aus durfte er das gelobte Land sehn, begraben ist Mose wohl in einem Tal “gegenüber von Beth Peor“ (s. 5. Mose 34,6).

Die Gegend hier um Jericho ist – ja, wie beschreibt man das am besten? Berge, Berge, Berge, wohin man schaut, aber so gut wie kein Grün. Felsen und braune Sandberge bestimmen das Bild, darüber der Himmel (leider immer noch etwas grau), aber sehr besonders und meditativ...Man kann stundenlang hineinschauen in dieses Bild, dabei beruhigt sich das Auge und die Seele „baumelt“ J....

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