Mittwoch, 30. Januar 2013

Die beiden letzten Tage


28.1. 2013
Abflugtag
Da wir nur noch am Vormittag hier sind und auch inzwischen wissen, dass wir noch vor dem Mittagessen fahren müssen, nehme ich nicht mehr an der Feedbackrunde zu gestern Abend teil, sondern packe unsere Sachen. Als ich fertig bin und dazu stoße, werden wir offiziell und nett verabschiedet. Wir haben hier viele nette Kontakte gehabt.

Gegen 11 Uhr fahren wir. Ganz so lange werden wir bis Tel Aviv nicht brauchen, doch wir könnten  lieber noch unterwegs eine Pause machen...
Wir erleben einen letzten schönen Sonnentag, machen unsere Mittagspause am Meer kurz vor Netanja mit kleinem Snack und einem Schläfchen am Strand – dann geht´s unverzüglich zum Flughafen. Die Abwicklung mit dem Mietwagen verläuft reibungslos, ein Shuttle fährt uns zum Terminal 3 (Germanwings).

Nach dem Einchecken im Duty Free-Bereich trifft Ekkehart einen „alten“ Bekannten, einen Schulfreund, mit dem er Abitur gemacht hat. Die Wege des Herrn sind unausforschlich! :-) Eine Stunde lang bis zum Abflug (er fliegt auch nach Köln) haben wir noch Zeit zu einem ausführlichen Austausch...

Jetzt sitzen wir im Flugzeug, befinden uns bereits in der Luft und fliegen gen Heimat J




27.1.2013
„Palästinenser in Israel“
Unser letzter ganzer Tag zusammen mit der Gruppe
Ein Tagesausflug nach Akko steht auf dem Plan. Wir beginnen mit einem kurzen Stop an der Küste (hm!!! Das Meer!!!) und wandern dann in die Altstadt zu einem griechisch-orthodoxen Gottesdienst. Anders als wir es vom griech.orthod. Gottesdienst in Bethlehem erlebt haben scheint es hier sehr familiär zuzugehen. Auch frauen haben hier ihren Part in der Liturgie, was wohl eher ungewöhnlich ist. Der Priester ist ein warmherziger, zugänglicher Mann, dessen Predigt (wr verstehen sie nicht, aber einzelne Worte!) Jesus Christus zum Inhalt hat. Auch die anschießende warmherzige Audienz mit ihm überrascht. Wir werden eingeladen zum nachgottesdienstlichen Beisammensein in deiner Grote (sehr gemütlich), es gibt einen Begrüßungsschnaps und Kaffee – sehr lecker! Und dann ein Gespräch zusammen mit unserer deutschen Gruppe und ihm. Er nimmt sich viel Zeit, um auf unsere Fragen zu antworten.
Der anschließende Besuch in der Synagoge ist auch ein Erlebnis. Der alte Mann, der uns dort alles auf hebräisch erklärt (Volker Haarmann übersetzt), spricht so lebendig, dass er eigentlich auch ohne Übersetzung verständlich ist. Er hat eine ausgesprochen ausdrucksvolle Körpersprache. Die Synagoge ist alt, hsitorisch bemerkenswert und klein.
Ein Zug durch den Bazar von Akko ist unerlässlich, ebenso das eingeschobene Falafel-Essen, die Besichtigung einer alten Karavanserei, andere historische Bauten. Die Besichtigung der Bahai-Gärten mitsamt der dahinter steckenden Ideologie ist sicher notwendig, aber nicht umwerfend, zumal bekannt ist, dass diese akkuraten Anpflanzungen nur mit einer hohen Menge an giften gegen Unkraut durchführbar sind.

Wir fahren nun nach Masra´at, zu dem arabischen Dorf, das direkt bei Nes Ammim liegt, und treffen dort auf Yoseph Mubarki , einen arabischen Dorfschullehrer, der englisch unterrichtet. Er führt uns durch „sein“ Dorf und erzählt uns seine Geschichte. Das Dorf soll angeblich 4000 Jahre alt sein.
Yoseph ist palästinensischer Israeli, also Araber. Doch sein ganzes Wesen ist eher untypisch arabisch. Er ist ein Softi und Denker, was z.B. an seinem langsamen und nachdenklichen Reden deutlich wird. Werden fragen gestellt, denkt er immer erst einen Moment nach, bevor er antwortet. Anhand seiner eigenen Familiengeschichte und dem Gang durch das Dorf möchte er uns das Schicksal und die Geschichte der Palästinenser nahebringen.
Den Abschluss bildet ein riesiger und günstiger Supermarkt, wie wir ihn ansonsten in Israel nirgends gesehen haben!! Hier halten wir uns über eine Stunde auf und erstehen nette Kleinigkeiten.

Der Abend steht ganz unter dem Zeichen des Themas: „Nes Ammim und Israel aus der Sicht eines palästinensischen Israeli“. Yoseph ist unser Gast und führt die Gesprächsansätze vom Nachmittag weiter. Sehr interessant, doch er wirkt auf uns in seiner Friedensbewegtheit ein wenig exotisch, was sicher einfach auch an seinem nachdenklichen und zurückhaltenden Wesen liegt.

Abendausklang mit fast der kompletten Gruppe in der Lobby bei Wein und Nüssen J

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