Samstag, 26. Januar 2013

Shabbatheröffnung


25.1.2013
„Leben in Eretz Jisrael – im (Heiligen?) Land"
Der Tag beginnt mit einer interessanten Bibelarbeit zu Römer 11: Was bedeutet die Verstockung Gottes für Israel und was bedeutet das widerum im Zusammenhang mit Judenmission?  Was bedeutet Mission und für wen gilt sie?
Und: Israel wird am Ende errettet werden – mit oder ohne Messiasglaube?
Spannende Fragen, viele Antwortversuche – ein wirklich inspirierendes Gespräch!

Die Zeit, die sich dann mit Moshe (Franz Moritz) und Carla Wolf anschließt, ist noch spannender. Originell und witzig, aber auch mit viel Ernst erzählen die beiden alten Leute, Überlebende des Holocaust, beide ihre ganz persönliche Geschichte und Erleben mit der Zeit des Dritten Reiches und dem, was das aus ihrem Leben gemacht hat. Die Besonderheit ist auch die Kombination ihrer Temperamente und das Ehegeschehen, was sich vor unseren Augen abspielt – nur witzig und unvergesslich! Er ist ein etwas drömeliger Hamburger, dem man heute noch sein hamburgisch anhört, sie ist munter und erzählt lebhaft- aber beide sind auf ihre Weise sehr ausschweifend und erzählen detailliert, was für uns sehr spannend ist, sie sich aber gegenseitig vorwerfen. Witzig!!!!

Am Nachmittag werden im Kibbutz anlässlich des „Tu Bish´vat“ Bäume gepflanzt. Das hat einen bestimmten Ablauf und Ritus und ist zusammen mit den Kibbutznicks eine fröhliche Sache!

Der Abend gehört dem Shabbathbeginn. Zunächst besuchen wir einen rein hebräischen Gottesdienst (Kabbalat Shabbath) in der Reformsynagoge im nahen Naharija, danach feiern wir in Nes Ammim eine Shabbatheröffnung mit Marty & Sue Shoub. Sie wohnen hier in Nes Ammim und gehören zu einer messianischen Gemeinde in der Nähe von Haifa.

Der Kabbalat Shabbath wird ausländischen bEsuchern zugänglich gemacht, indem man sich einen Gottesdienstablauf nehmen kann, der den gesamten hebräischen Text sowohl in hebräisch (Thoratext), wie auch in der Umschrift und ins englische übersetzt vorweist. Da wir etwas zu spät kommen, müssen wir uns den Text erstmal zeigen lassen. Der ganze Ablauf ist festgelegt, man kann versuchen, mitzulesen. Es sind Texte aus dem alten Testament, oft Psalmen, die auch hauptsächlich gesungen werden. Dazwischen gibt es nicht viel andere Elemente, wenn man mal von den Announcements absieht und einem Klavierstück als musikalische Einlage. Da es sich um eine reformierte gemeidne gehört, ist alles recht locker. Acuh die anschließende Shabbatheröffnung mit Wein und Brot ist eher informell und im lockeren Beisammenstehen.

Unsere Shabbatheröffnung in Nes Ammim ist sehr feierlich mit einemgroßen, schön gedeckten Tisch. Marty erklärt uns jede Handlung, die er vor hat. Auch hier gibt es zur Eröffnung Brot und Wein, und er liest die entsprechenden Texte dazu, zunächst auf hebräisch, dann auf englisch.

Er und seine Frau sind messianische Juden aus Kanada. Sie leben seit vielen Jahren in Israel, doch nun steht ihre Aus- bzw. Rückreise nach Kanada bevor. Ihre Kinder sind erwachsen und auch nach Kanada zurück gegangen.
Er erklärt uns das Verständnis der messianischen Juden von ihrer speziellen Ausprägung, Glauben zu leben, Juden zu bleiben und an Jeshua zu glauben. Sie sehen sich wie die Jünger (die ja auch juden waren) als „disciples of Jesus“, sind seine Nachfolger. Deshalb – so seine Schlussfolgerung, müssen sie nicht Christen werden in unserem Sinne, denn Jesus-Nachfolger waren die Jünger auch.

Nach dem gemeinsamen Essen geht das Gespräch über die Ausprägung messianischer Juden weiter, ist informativ und gleichzeitig eine schöne Begegnung mit Marty und Sue...

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